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Nachricht an alle

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Hardcover

Kiepenheuer & Witsch
2008

Blick ins Buch

    

    Die Nachricht war von seiner Tochter. Er klickte sie an und dachte: Komisch, was sie bloß will, jetzt, um diese Zeit, was will sie um diese Zeit von ihrem Vater.

    Hallo Paps, fing sie immer an, aber diesmal begann sie anders: O mein Gott, begann sie. Es hat eine Explosion gegeben. Es ist entsetzlich. Wir stürzen ab. Betet für mich. Ich liebe Euch.

    Das war alles. Nur ein paar Sätze. Er nahm sie zur Kenntnis, hatte aber nicht den Eindruck, dass er etwas begriff. Er las sie ein zweites Mal, scrollte von oben nach unten, wo er endlich ihren Namen fand, Absender: Anisha, die bekannte Nummer, gesendet: 07:37:41, das Datum von morgen. Der erste Reflex war: Wieso morgen. Und dann: Das ist ein Scherz. Anisha, komm. Was soll das. Warum machst du das. Was ist los. In unterschiedlichen Variationen.

    Einige Sekunden saß er da und wartete, wohin das Pendel ausschlug. Machst du mir Angst, machst du mich wütend, glaube ich, was da steht, halte ich es für möglich. Okay, mal langsam, dachte er. Von einer Reise weiß ich nichts. Sie lebt in Rom. Sie hat Kinder. Sie muss früh raus. Ich kann sie anrufen. Ich rufe sie einfach an.

(S. 14f.)


Interviews zum Buch

Michael Kumpfmüller über seinen Polit-Roman

Gespräch mit Jörg Magenau
taz 2008, 26. Februar 2008

Auf taz.de lesen


Was tun, wenn’s brennt?

Gespräch mit Wolfgang Schäuble und Tina Hildebrandt
Zeit-Magazin, 28. Februar 2008 (kostenpflichtig)

Auf Zeit.de lesen


Literatur im Foyer mit Michael Kumpfmüller, Jenny Erpenbeck und Clemens Meyer

Gastgeberin Anja Höfer spricht mit Autoren über ihre Bücher
SWR Fernsehen, Literatur im Foyer, 29. Februar 2008

Auf YouTube sehen


Über die Gegenwart nachdenken

gemeinsam mit Ulrich Pelzer
NZZ 2008, 26. April 2008

Auf NZZ.ch lesen


Hörbuch

Gesprochen von Dietmar Bär

Spieldauer: 6 Std. und 52 Min.
Ungekürztes Hörbuch
Lübbe Audio


Aus den Kritiken

Michael Opitz

Deutsche Welle (Radio)
9. März 2008

Ein Beispiel dafür, dass die jüngste deutsche Literatur wieder politisch wird. Dass Kumpfmüller […] eine überzeugende Sprache gefunden hat, macht seinen Roman zu einem bemerkenswerten Ereignis.


Elke Heidenreich

ZDF Lesen!
7. März 2008

Sehr spannend! Kumpfmüller weiß, wie Politiker leben.


Andrea Gerk

NDR Kultur (Buch der Woche)
24. Februar 2008

Das ist präzise gebaut, gut geschrieben und genau hingeschaut.


Helmut Böttiger

Literaturen
28. März 2008

Kumpfmüller entwickelt seine besten Szenen, wenn er dicht an den Personen bleibt und kammerspielartige Situationen in Großaufnahme zeigt.


Thomas Borchert

dpa
24. Februar 2008

Ein Glücksfall, dass (…) mit Kumpfmüller ein weiterer Autor der 35- bis 45-Jährigen politischen Stoff zu den ‚großen Fragen’ zu großartiger Literatur verwandeln kann. Und das auch noch in einer durch und durch lebendigen Sprache


Übersetzung

Bericht aan allen

Niederländische Ausgabe
‎Ambo Anthos 2008
übersetzt von Gerda Meijerink